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Literaturverzeichnis
Als Zoonosen werden Krankheiten bezeichnet, die laut Definition der Weltgesundheitsorganisation von 1958 natürlicherweise zwischen Wirbeltieren und Menschen übertragen werden. Dazu gehört auch die Übertragung z.B. durch Nahrungsmittel oder Zecken.
Insgesamt kennt man weltweit etwa 200 solcher Krankheiten. Die Zunahme der Erkrankungen in den letzten Jahren kann man sicher auf den intensiveren Kontakt zwischen Mensch und Tier im Rahmen der Haustierhaltung zurückführen, aber auch auf die häufigeren Fernreisen, von denen manchmal ein neues Haustier mitgebracht wird. Nicht zu vergessen, die Ansteckung vor Ort.
Die häufigste Übertragungsrichtung ist die vom Tier auf den Menschen. Es gibt nur wenige Erkrankungen, die vom Menschen auf das Tier übertragen werden, beispielsweise die einseitige Übertragung der Tuberkulose vom Menschen auf den Hund.
Hier einige der häufigeren Zoonosen, die vom Tier auf den Menschen und von Menschen zu Mensch übertragen werden:
Erkrankung | Infektionsweg | ||
von | über | auf | |
Rinderbandwurm- Taeniasis |
Rind | rohes Rindfleisch | Mensch |
Schweinebandwurm- Taeniasis |
Schwein | gepökeltes Schweinefleisch, Schmutz- und Schmierinfektion | Mensch |
zystische Echinococcosis (Hundebandwurm) | Hund, Wolf und andere Hundeartigen | direkter Tierkontakt (Fell, Speichel) | Mensch |
alveoläre Echinococcosis (Fuchsbandwurm) | Fuchs, Hund, Katze | direkter Tierkontakt (Fell, Speichel), Waldbeeren | Mensch |
Diphyllobothriasis (Fischbandwurm) | Fisch | roher und halbroher Fisch | Mensch |
Ascaridiasis (Spulwurm des Menschen) | Mensch | mit menschlichen Fäkalien gedüngte Gemüse und Salate | Mensch |
Hundespulwurm- Toxocariasis |
Hund, Wolf und Fuchs | direkter Tierkontakt (Fell, Kot in Sandkästen) | Mensch |
Katzenspulwurm- Toxocariasis |
Katze | direkter Tierkontakt (Fell, Kot in Sandkästen) | Mensch |
Enterobiasis (Madenwurm des Menschen) |
Mensch | Schmutz- und Schmierinfektion, Händereichen, Selbstinfektion | Mensch |
Humane granulozytäre Ehrlichiose (HGE) | Reh, Fuchs u.a. Wildtiere | Zecken | Mensch |
Borreliose (Lyme-Borreliose) | Hund, Pferd | Zecken | Mensch |
Frühsommer- meningoenzephalitis (FSME) | Säugetier, Vogel | Zecken | Mensch |
Kopflausbefall | Mensch | direkter Kontakt | Mensch |
Filzlausbefall | Mensch | direkter Kontakt | Mensch |
Kleiderlausbefall | Mensch | direkter Kontakt, Kleidung, Wäsche | Mensch |
Toxoplasmose | Katze | direkter Tierkontakt, Kot | Mensch |
Leishmaniose | Hund | Sandmücken | Mensch |
Tollwut | Hund, Katze, Fuchs | Tierbiss | Mensch |
Leptospirose | Hund (auch Ratten und Mäuse) | Kontakt mit Kot oder Urin (verschmutztes Wasser, Staub, feuchte Erde) | Mensch |
Da einige der Zoonosen für den Menschen lebensbedrohlich sein können, ist eine gewisse Hygiene im Umgang mit Haustieren sehr sinnvoll. Und natürlich gibt es bei einigen von ihnen gute Vorbeugungsmaßnahmen, zum Beispiel durch Impfungen, Entwurmungen und die Bekämpfung von Hautparasiten.
Die Auswirkungen und Ausprägung einer Zoonose und der Erkrankung auf die Katze oder den Hund sind unter Umständen andere als beim Menschen. Was beim Menschen gefährlich sein kann, kann durchaus beim Tier eine harmlose Infektion darstellen.